Abschlussarbeit Levin Furrer

Liebe Leserin, lieber Leser

Levin Furrer hat Ermensee zum Thema seiner Abschlussarbeit der Oberstufe gemacht. Es ist nicht alltäglich, dass sich ein junger Mensch für die Geschichte seines Heimatdorfes interessiert. Deshalb präsentieren wir Ihnen drei Ausschnitte aus dessen Arbeit.

Viel Vergnügen beim Lesen, vielleicht bekommen Sie Lust auf mehr von Ermensees Geschichte.

Armensee, armes Dorf ?

Wie bereits erwähnt hiess das Dorf nicht immer Ermensee. Ganz früher hiess es noch Armensee. Ermensee war früher ein eher armes Dorf. Ohne Lehrabschluss und ohne Bauernhof musste man regelrecht ums Überleben kämpfen. Im Dorf gab es keine Industrie oder Fabriken, die meisten Leute arbeiteten als Landwirt oder besassen eine Käserei, einen Salzladen, arbeiteten als Müller oder als Metzger. In Ermensee gab es früher zwei Metzger mit dem gleichen Namen. Beide hiessen Hans Stutz. Diese unterschied man wie immer in Ermensee mit Über-Namen. Einer hiess Bahnhöfli-Stutz und der andere Kundenmetzger-Stutz. Bahnhöfli Stutz war bekannt für die besten Würste in der Region.
Die Leute früher mussten zum Teil mit einem Monatslohn von 100 Franken zurechtkommen. In einem landwirtschaftlichen Betrieb reichten früher vier bis fünf Kühe, um genügend Geld zu verdienen, heute braucht man bereits über dreissig Kühe in einem Betrieb. In Ermensee gab es Berufe, die heute fast ausgestorben sind, z.B. Müller, Käser, Küfer, Wagner oder Metzger. Die Ermenseer Bevölkerung war im grossen und ganzen doch sehr arm. Trotz allem hatte das Dorf dank dem Aabach genügend Wasser und dank dem Wald, dem Erlosen, genügend Holz. Der Baldeggersee kam früher mal bis an den Rand des heutigen Herrenberges, Ermensee hatte zu dieser Zeit sehr viele Sodbrunnen in den Böden, doch nach der Absenkung des Baldeggersees wurden diese und auch die drei Mühlen, die das Dorf hatte, nicht mehr oft genutzt.
Ermensee hatte früher jedoch eine Wirtschaft, in denen die Leute essen konnten oder nach einem anstrengenden Tag etwas trinken gehen konnten.
Dieses Restaurant steht heutzutage immer noch, jedoch ist es leider nicht mehr in Betrieb.
In Ermensee gab es im Jahre 1849 einen Dorfbrand, der fast alle Häuser damals von der heutigen Sägerei bis zum damaligen Dorfplatz zerstört hatte. Heute sieht man gut, welche Häuser vom Brand betroffen waren. Erkennbar sei dies an den moderneren Bauten.

Wappen

Auf dem Wappen von Ermensee sieht man eine goldene Burg in einem roten Wappen. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts, als es das heutige Ermensee noch nicht gab, bauten die Kyburger eine Burg, die heute im Wappen von Ermensee verewigt ist. Später bekamen die Herren von Lieli die Burg. 1386, Ende des Sempacherkriegs, wurde sie jedoch von den Eidgenossen zerstört. Sie war in der Nähe, wo die Obere Mühle steht. An diesem Ort ist heute die Richenseerstrasse. Viele Einwohner und Einwohnerinnen wissen gar nicht, dass es in Ermensee früher mal eine Burg gab. Man sagt, die Burg war nicht sehr gross, jedoch war sie doch sehr stabil und wurde oft gebraucht. Leider ist unbekannt, wer das Wappen von Ermensee entworfen hat und wann es offiziell wurde. Auf einem alten Buch aus dem Jahre 1927 sah das Wappen noch anders aus, die Burg war da schon auf dem Wappen, jedoch schwamm unter der Burg noch ein Fisch, was wahrscheinlich den Aabach darstellen sollte. Es ist aber unklar, ob das das offizielle Wappen war oder nur eine Zeichnung von jemandem.

Abbildung 5 – Wappen Heute

Abbildung 6 – Wappen Früher (1927)

Sehenswürdigkeiten

In Ermensee sollte man definitiv die St. Jakobskapelle gesehen haben. Die Kapelle sieht von aussen wie von innen sehr schön aus. Ausgestattet mit den vielen Bildern an den Wänden der Kapelle macht es das Ganze noch schöner. Die Kapelle liegt etwa in der Mitte des Dorfes unter dem Sammoos. Ebenso sollte man den Aabach von verschiedenen Orten gesehen haben. Ein schöner Ort zum Beispiel ist die Brücke zwischen Aabachstrasse und Mühlestrasse in der Nähe der untersten Mühle. Der Herrenberg und dessen Villa ist auch immer wieder ein schöner Ort, von dort aus sieht man perfekt in die Innenschweizer Berge und je nach dem wo man ist, sieht man auch gut auf das Nachbarsdorf Hitzkirch. Unter dem Erlosen-Wald gibt es zwei Bänklein, von denen man meiner Meinung nach einen sehr schönen Ausblick über ganz Ermensee und Umgebung hat. Man sieht von dort das ganze Dorf und sogar ein wenig vom Hallwiler See, Altwis, ein wenig Aesch, Hitzkirch und Gelfingen. Die Sägerei Schmidlin ist auch etwas, das man gesehen haben muss, wenn man in Ermensee ist. Sie liegt direkt am Aabach und ist immer noch in vollem Betrieb. In Ermensee gibt es sehr viele Interessante alte Häuser, die auch sehr schön sind zum anschauen.

Abbildung 12 – Sägerei

Abbildung 13 – Herrenberg

Abbildung 14 – Aabach